Sag deinem Hund, was er tun soll – nicht nur, was er lassen soll
Eigentlich goslogisch und doch passiert’s viel zu oft, dass man es vergisst. Da stehe ich also, Leine in der Hand, auf einem Feldweg, der plötzlich so unfassbar leer wirkt. Vor mir: nichts. Hinter mir: auch nichts. Und Gubacca? Der ist längst nur noch ein kleiner Punkt am Horizont – vermutlich auf einer streng geheimen Gos-Mission, von der ich nie erfahren werde. Mein „Nein!“ hallt noch schwach zwischen den Feldern, irgendwo zwischen leichter Brise und völlig bedeutungslos. Ich glaube, er hat kurz gezögert, nur um mein Kommando dann sehr professionell als „sinnlos“ abzutun. Und weg war er.
Die Sache mit dem Alternativverhalten beim Hund
Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe: „Nein“ sagt Gubacca nur, was er nicht tun soll. Was er stattdessen machen soll? Das bleibt mein Geheimnis. Das ist ungefähr so, als würde man „Blinde Kuh“ spielen: Mit verbundenen Augen irrst du ziellos durch den Raum, und alle rufen nur „Falsch! Nein!“. Hilft dir das weiter? Eher nicht. Viel einfacher wird’s, wenn dir jemand sagt, wo es langgeht: „Rechts, ein Stück geradeaus, da!“. Genau so geht es unseren Hunden. Ohne klare Ansage wissen sie nicht, welches Verhalten erwünscht ist.
Klare Ansagen statt Verbote
Ich fing also an, statt nur mein fast schon mechanisches „Nein“ zu rufen, Gubacca klar und einfach „Zu mir“ zu sagen. Dann blieben wir gemeinsam ein Stück an meiner Seite und plötzlich klappte es zuverlässig.
Gerade bei Hunden, die gern mal vom Weg abkommen, lohnt es sich, ein Kommando wie „Auf den Weg“ zu trainieren. Gubacca weiß jetzt: Schnüffeln? Klar. Traben? Gerne. Ein kleines Stück vorlaufen? Kein Problem. Aber eben auf dem Weg bleiben. Und wenn er doch mal meint, quer über den Acker zu verschwinden, reicht heute ein „Auf den Weg, Gubacca!“ und er läuft wieder da, wo er hingehört. Kein „Nein“, kein Drama, klare Ansage, Problem gelöst.
Das ist übrigens kein reines Gos d’Atura-Phänomen. Viele Hunde reagieren so. Aber bei einem blitzschnellen, eigenständig denkenden Kopf wie dem Gos ist ein „Nein ohne Plan B“ fast immer ein Eigentor.
Manchmal sind es eben genau die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen. Klare Ansagen statt bloßer Verbote geben deinem Hund Orientierung und Sicherheit und sorgen dafür, dass er wirklich weiß, was von ihm erwartet wird. Genau das macht das Training entspannter und effektiver für euch beide.
Wenn du mehr zum Rückruf und Co. lesen willst, schau dir gern meinen Beitrag an: 👉 Gubacca erklärt die Welt – Rückruf.
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